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Slackline Tipps für Anfänger

Slackline Tipps für Anfänger

Wer als Anfänger schon – ohne Tipps zu erhalten – versucht hat auf einer Slackline zu stehen, der weiss: Es ist gar nicht so einfach, wie es bei den Könnern aussieht. Die Slackline scheint sich scheinbar unkontrollierbar unter dem Körper hin und her zu bewegen, wenn man versucht, darauf zu balancieren. Doch durch das Befolgen einiger hilfreicher Ratschläge lassen sich rasch Fortschritte erzielen, und bald kann man sich selbst zu den erfahrenen „Cracks“ zählen 🙂

Sinnvolles Set-Up

Eine Beginner-Slackline sollte kurz (3–7 m) und straff aufgespannt werden. Wir empfehlen dafür die Slackline Allround. Falls sich nur Fixpunkte in grösseren Abständen finden lassen, lässt sich die Slackline dadurch verkürzen, dass sich jemand in der Mitte drauf setzt. Einer der wichtigsten Tipps für Anfänger ist es, die Slackline für die ersten Versuche maximal auf Kniehöhe zu spannen.

Welche Breite der Slackline ist ideal?

Die Breite von Slacklines variiert typischerweise zwischen 2,5 und 5 cm. Es ist jedoch ein Mythos zu behaupten, dass eine 5 cm breite Slackline einfacher zu begehen ist als eine schmalere von 2,5 cm. Tatsächlich neigen breitere Slacklines dazu, seitlich zu kippen, und die Kanten des Bandes sind weniger deutlich unter den Füssen spürbar. Einige Slackline-Hersteller bewerben fälschlicherweise diese breiteren Bänder als ideal für Anfänger und Kinder. Speziell bei Kindern mit ihren kleineren Füssen werden die Nachteile von 5 cm breiten Slacklines noch deutlicher, was das erfolgreiche Erlernen einer präzisen Slackline-Technik beeinträchtigen kann.


Hier der Vergleich der Slackline-Breite von links 5cm zu 3.7cm im rechten Bild

Möchtest du vorwiegend auf der Slackline gehen und dies auch auf längere Distanzen, ist eine schmaleres Band (2.5 – 4 cm) besser geeignet, da du so die Position der Line exakter unter den Füssen spürst. Aus gutem Grund werden die allermeisten Highlines mit einem 2.5 cm breiten Band aufgespannt: Diese Breite ist einfach zu Laufen 🙂 Ist hingegen Jumpen und Freestylen angesagt, empfiehlt sich eine breite Slackline (3.5 – 5 cm), da dies das Querstehen und Landen auf der Line angenehmer macht. In der Praxis hat sich gezeigt, dass für Slackline Anfänger und Slackliner die ihre Line möglichst vielfältig einsetzen möchten, ein 3.7 cm breites Band die perfekte Wahl ist.

Basics

Die folgenden Punkte bieten die Grundlage, um erfolgreich beginnen zu können:

  • Das Aufsteigen sollte nicht etwa mit Kraft, sondern schwungvoll erfolgen. Stosse dich mit dem Fuss, der sich noch am Boden befindet, etwas ab, sodass du gleich auf der richtigen Höhe bist. Dein Standbein sollte dabei leicht angewinkelt sein.
  • Dein Blick sollte gerade nach vorn auf einen Punkt gerichtet sein, der sich nicht bewegt. An diesem kannst du dich orientieren. Auf keinen Fall solltest du deine Füsse anschauen. Wenn du nach unten schaust, siehst du die Line hin und her zittern und hast somit keinen optischen Fixpunkt mehr. Zudem wird auch deine Körperhaltung negativ beeinflusst, da du dadurch nicht mehr aufrecht stehst.
  • Der Fuss sollte immer gerade auf das Band gesetzt werden. So erreichst du die grösste Standfläche und bist schon nach vorne und hinten stabilisiert. Dadurch musst du nur noch nach links und rechts ausgleichen. Wenn der Fuss quer zum Band steht, musst du auf alle Seiten ausgleichen.
  • Der Körper sollte sich in aufrechter Position befinden. Strecke deine Hüfte und versuche, ein Hohlkreuz zu vermeiden. Wenn dies geschieht, solltest du die Bauchmuskulatur etwas anspannen.
  • Beuge dein Standbein. Wenn du das Knie gestreckt hältst, funktioniert dieses nicht mehr als Gelenk. Je mehr Gelenke aber in der Bewegungskette zum Ausgleichen benutzt werden, desto mehr Möglichkeiten hast du, um dich auf dem Band zu halten. Wenn du andererseits zu tief in die Knie gehst, benötigst du dafür unnötig viel Kraft.
  • Man sollte zu Beginn barfuss slacklinen. So spürst du viel besser, wo du stehst. Auch der Tastsinn spielt eine wichtige Rolle, um das Gleichgewicht zu halten, da so die Druckverteilung wahrgenommen wird. Wenn du mit Schuhen mit hohen Sohlen balancierst, wirst du nicht mehr über die genaue Position des Fusses orientiert und ein seitliches Abrutschen ist möglich. Ausserdem ist die Gefahr des Abknickens des Fusses bei hoher Sohle deutlich erhöht.
  • Die Ausgleichsbewegungen der Arme sollten über Schulterhöhe stattfinden. Wenn man die Slackline als Drehachse des Körpers betrachtet, kann durch eine Kreisbewegung der Arme um diese Drehachse das grösste Drehmoment erzeugt werden. Der Rest des Körpers vollführt das Gegendrehmoment und kann so wieder in die richtige Lage versetzt werden. Bei einer Bewegung der Arme nach rechts bewegt sich der Körperschwerpunkt nach links. Dies kann man gut auch am Boden, auf einem Bein stehend versuchen. Wenn die Arme unter Schulterhöhe gehalten werden, liegt dies oft daran, dass man die Handflächen nach unten hält. Diese sollten idealer Weise nach vorne oder sogar leicht nach oben zeigen.
  • Die Arme sollten nicht wie bei Turnern durchgestreckt werden, sondern locker gehalten werden. Jedes Gelenk, sowohl Schulter, Ellbogen als auch Handgelenk, kann zum Ausbalancieren hilfreich sein.

Eine der wichtigsten Tipps für Anfänger ist es, noch gar nicht zu versuchen auf der Slackline zu gehen. Bleib einfach auf einem Bein ca. einen Meter vom Fixpunkt weg stehen. Das Stehen auf einem Bein hat den Vorteil, dass du mit dem zweiten Bein noch ausgleichen kannst und auch in der Hüfte noch flexibel bist. Wenn du auf beiden Füssen stehst, zittert die Line zwar weniger unter dem Körper hin und her, dafür bist du in der Hüfte blockiert und kannst nur noch mit dem Oberkörper und den Armen ausbalancieren. Nahe des Endpunktes reagiert die Slackline statischer als in der Mitte, wodurch das Ausgleichen den Slackline-Neulingen leichter fällt. Dies sollte unbedingt abwechselnd mit beiden Füssen geübt werden!

Sobald sich der Rand der Slackline stabil anfühlt, solltest du aber unbedingt auch die Mitte versuchen zu beherrschen. Wenn auch dies klappt, solltest du möglichst schnell auf längere und durchhängendere Slacklines wechseln. Diese fühlen sich zu Beginn schwieriger an, mit etwa Übung bieten sie aber viel mehr Möglichkeiten um in den Flow zu kommen und auch dynamischere Tricks zu versuchen.

Das unkontrollierbare Zittern

Das anfänglich auftretende Zittern ist ein Reflex des Körpers. Sensoren registrieren, dass sich das Bein zu sehr auf der einen Seite befindet. Dadurch wird eine reflexartige Korrekturbewegung eingeleitet, die aber überschiesst. Deswegen befindet sich das Bein nun plötzlich zu stark auf der anderen Seite und der Vorgang wiederholt sich von Neuem. Mit der Zeit lernt der Körper, nur noch bis zur Mitte zu korrigieren und das anfängliche Zittern lässt nach. Dieser Reflex kann aber nicht bewusst gesteuert werden. Entscheidend ist, wie viel Zeit man auf der Line verbringt.

Wenn man auf zwei Beinen steht, zittert die Line weniger hin und her, als wenn man auf einem Bein steht. Eine der wichtigsten Tipps für Anfänger ist es trotzdem zu Beginn vor allem auf einem Bein auf der Slackline zu üben. Das Unterdrücken des Reflexes führt nämlich dazu, dass dieser nicht gelernt wird. Lass es also Zittern – schon nach wenigen Minuten wirst du Fortschritte spüren! Wenn das Zittern zu stark ist, sollte man einfach eine kürzere oder straffer gespannte Line verwenden oder näher beim Fixpunkt aufsteigen. Das Positive am Zittern ist, dass dabei ein Lernprozess stattfindet, durch welchen die Sensomotorik verbessert wird.

Die ersten Schritte

Sobald das Stehen einigermassen funktioniert und du dich für fünf bis zehn Sekunden auf der Line halten kannst, kannst du die erste Schritte versuchen. Du solltest natürlich sowohl auf dem linken wie auch auf dem rechten Fuss mindestens 5 Sekunden stehen können 😉 Versuche nun, langsame und kontrollierte Schritte zu tun. Taste dabei mit dem Vorfuss, bevor du das ganze Gewicht auf den Fuss absetzt. Nachdem du den Fuss auf die Line gesetzt und das Gewicht vollständig auf den vorderen Fuss verschoben hast (hinteren Fuss dafür auf die Zehen stellen), solltest du den hinteren Fuss lösen und wieder zum Ausgleichen benutzen. Erst wenn man die Balance wieder gefunden hast und für ein paar Sekunden gestanden bist, solltest du den nächste Schritt einleiten. Wenn du einen Schritt erzwingen willst, ohne vorher die Balance gefunden zu haben, setzt du den Fuss meist quer auf die Line. So schaffst du zwar oft noch drei bis vier Schritte, jedoch sind diese meist unkontrolliert und ein verzweifelter Versuch, dich noch irgendwie auf der Line zu halten. Um Fortschritte als Anfänger zu erzielen, ist es nicht entscheidend, wie viele Schritte man schafft, sondern wie viel Zeit man auf der Slackline verbringt – und wie genau man die Tipps studiert hat ;-).

Weitere Tricks

Das Slacklinen hat sich zu einer unglaublich vielfältigen Sportart entwickelt bei der laufend neue Tricks erfunden werden. Dies zeigt sich auch in den unterschiedlichen Disziplinen: Beginnerline, Trickline, Highline, Waterline, Rodeoline, Acroline, Longline, usw… Vom normalen Gehen über Footjumps und Salti bis hin zu Handständen und breakdance-ähnlichen Moves ist mit genügend Training alles möglich. Wichtig ist aber, dass für die entsprechenden Tricks die richtige Slackline verwendet wird, da sonst auch jahrelanges Training nicht zum Erfolg führen würde.

Wir wünschen dir viel Spass mit den Slackline Tipps für Anfänger und erfolgreiches Sacklinen!

FAQ

Wie lernt man Slacklinen?

Slacklinen zu lernen ist grundsätzlich eine reine Übungssache und kann von allen ohne körperliche Beeinträchtigungen gelernt werden. Am besten fängst du auf einer kurzen (3-8m lang), und knapp über Boden straff gespannten Slackline an. Stehe zu Beginn nur mit einem Bein auf der Slackline. Erst wenn dies mit jedem Bein einzeln für mehrere Sekunden funktioniert, solltest du versuchen, die ersten Schritte zu machen.

Wie fest sollte eine Slackline gespannt sein?

Für Anfänger ist es einfacher auf einer straff gespannten Slacklinen zu beginnen. Sobald der Körper die Ausgleichsbewegungen für das Slacklinen Für Anfänger ist es einfacher auf einer straff gespannten Slacklinen zu beginnen. Sobald der Körper die Ausgleichsbewegungen gelernt hat, ist es sogar einfacher wenn die Slackline mehr Durchhang hat. Je nach Slackline-Disziplin wird die Slackline unterschiedlich gespannt. Am meisten gespannt werden Jumplines und Longlines, gefolgt von Anfänger-Slacklines. Am wenigsten gespannt sind Rodeo-Slacklines – diese werden komplett ohne Spannung mit viel Durchhang aufgehängt.

Wie breit soll eine Slackline sein?

Abhängig von der Slackline-Disziplin unterscheiden sich die Slacklines in der Breite von 2.5 bis 5 cm. Für Einsteiger ist eine 3.7cm breite Slackline ideal. Eine noch breitere Slackline kippt lediglich zur Seite und der Slackliner spürt die Kanten der Line nicht mehr. Deshalb wird der Fuss dann oft quer statt gerade auf das Band gestellt. Aus diesem Grund sind schmalere Slacklines einfacher zu laufen! Tricklines zum Jumpen sollten 3.5 – 5 cm breit sein. Highlines und Longlines sind meist 2.5 cm breit.

Wie lange soll ich auf der Slackline üben?

Um das Slacklinen möglichst schnell zu lernen empfiehlt es sich 2-3 mal die Woche für mindestens 30 min auf der Slackline zu üben. Der Erfolg stellt sich dabei sehr schnell ein und damit wächst auch die Motivation an diesem Sport.

Warum wackelt eine Slackline?

Das anfänglich auftretende Zittern ist ein Reflex des Körpers. Sensoren registrieren, dass sich das Bein zu sehr auf der einen Seite befindet. Dadurch wird eine reflexartige Korrekturbewegung eingeleitet, die aber überschiesst. Deswegen befindet sich das Bein nun plötzlich zu stark auf der anderen Seite und der Vorgang wiederholt sich von Neuem. Mit der Zeit lernt der Körper, nur noch bis zur Mitte zu korrigieren und das anfängliche Zittern lässt nach.

Welche Slackline ist ideal für Kinder?

Besonders für Kinder empfiehlt sich eine Slackline die 3.7cm breit ist. Denn gerade der schmale Kinderfuss hat mühe auf einer 5cm breiten Slackline richtig zu stehen und es kommt deshalb zum Pinguin-Stand – der nicht ideal ist um das Slackline zu lernen. Schmalere Slacklines sind oft zu umkomfortabel um darauf Barfuss zu stehen.

Welche Slackline ist ideal für Anfänger?

Für Anfänger ist eine Slackline mit Slackline-Ratsche zu empfehlen. Denn der Aufbau ist dadurch sehr einfach und unkompliziert. Beim Kauf lohnt es sich auf eine hochwertige 37mm breite Slackline mit Baumschutz zu achten.

Wie hoch soll eine Slackline befestigt werden?

Je nachdem wie gut man Slacklinen kann und was man auf der Slackline machen möchten wird die Slackline unterschiedlich hoch befestigt. Für Anfänger sollte die Slackline so wenig hoch wie möglich aufgebaut werden. Die halbe Schienbeinhöhe ist ein guter Richtwert als Empfehlung für die Höhe der Slackline für Einsteiger. Für Longlines, Jumplines oder Slackline-Yoga wird die Slackline zwischen Hüfthöhe bis 3m Höhe fixiert.

Wie lang sollte eine Slackline sein?

Anfänger sollten die Slackline 3-4m lang aufbauen und dann die Länge und Durchhang stetig steigern. So dass immer eine Herausforderung besteht. Eine gute Slackline für Anfänger lässt sich bis auf 15m Länge aufbauen. Für Fortgeschrittene sind Slackline-Sets mit 30m bis 50m langem Slackline-Band ideal. Für Könner und Profis gibt es soweit keine obere Limite ausser dem Weltrekord der um die 2km liegt. Im Park werden Slacklines aber selten über 80m Länge gespannt.

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